Schulleiterwechsel an der DEO
In einer bewegten Abschiedsfeier wurde im Juni 2017 Herr Thomas Schröder-Klementa für sieben Jahre sehr erfolgreiche Tätigkeit als Schulleiter der DEO geehrt und in den Ruhestand verabschiedet.
Wehmütiger Abschied von Frau und Herrn Klementa © DEOKairo
Seit August ist Herr Roland Harken neuer Schulleiter der DEO. Er kommt aus Schleswig-Holstein, ist verheiratet und hat eine 20jährige Tochter und einen 17jährigen Sohn, der sein Abitur an der DEO machen wird. Am 9. Oktober 2017 wurde er mit einer bunten Willkommensfeier in der DEO-Schulgemeinschaft begrüßt.
Herzliches Willkommen für Familie Harken © DEOKairo
Spatenstich für den Neubau der DSB Alexandria
Mit einer Feierstunde wurde der erste Spatenstich des Schulneubaus der Deutschen Schule der Borromäerinnen am 11. November 2017 begangen.
Der deutsche Botschafter in Kairo, Julius Luy, gab gemeinsam mit dem Gouverneur von Alexandria, Dr. Mohammed Sultan und der Generaloberin der Borromäerinnen, Sr. M. Juliana, das Startsignal für den Schulneubau der Deutschen Schule der Borromäerinnen in Alexandria. Baubeginn ist im Frühjahr 2018. Innerhalb von zwei Jahren soll das im Stadtteil Abis an der Ringroad gelegene neue Schulgebäude fertiggestellt werden. Das Auswärtige Amt unterstützt den Bau mit 16 Millionen Euro. Die ganze Schulfamilie freut sich, dass nach dem Kauf des Grundstücks und der langen Planungsphase seit 2009 der Neubau nun endlich beginnen kann.
Der erste Spatenstich für ein neues Schulgebäude © DSBAlexandria
40 Jahre N-Stufe an der DEO
Seit 1977 gibt es an der DEO Kairo die Neue Sekundarstufe, kurz N-Stufe. Damit bietet man begabten Schülerinnen und Schülern aus ägyptischen Regierungs- und Sprachenschulen die Möglichkeit über einen Seiteneinstieg in die 4. Klasse an die DEO zu wechseln. Nach einem intensiven Sprach- und Fachunterricht werden die Schülerinnen und Schüler nach sechs Jahren in die reguläre 10. Klasse aufgenommen, damit sie das deutsche Abitur ablegen. Seit einigen Jahren werden in Kooperation mit der Alfi-Stiftung jährlich mehrere Stipendien für herausragende Schülerinnen und Schüler vergeben, damit auch begabte Kinder aus weniger begüterten Familien eine der besten Schulen Ägyptens besuchen können.
Am 20.November 2017 fand eine große Jubiläumsfeier unter dem Motto „40 Jahre N-Stufe – eine einmalige Erfolgsgeschichte“ in der Aula der DEO statt. Viele Ehemalige, Lehrer und Schüler sowie Ehrengäste wie zum Beispiel der deutsche Botschafter Herr Luy, Frau Abu Gazia von der Alfi-Stiftung und Exzellenzen aus dem ägyptischen Bildungsministerium nahmen an der Veranstaltung teil. Eine besondere Ehrung erfuhr Prof. Dr. Auni Abdel Raouf, der als ägyptischer Direktor bei der Gründung der N-Stufe beteiligt war. Mehrere ehemalige N-Stufen-Schüler wie Prof.Dr. Sayed Tag Eldin, Dekan der Fakultät für Ingenieurswissenschaften an der Kairo-Universität, der bekannte Schauspieler und Regisseur Herrn Ahmed Shaker und die Sängerin Nesma Magoub hoben in Dankesreden die besondere Bedeutung der DEO für ihren Erfolg hervor.
Schülerchor © DEOKairo
Grundsteinlegung für das neue Oberstufengebäude der DEO
Am 14. Dezember 2017 wurde der Grundstein für das neue Oberstufengebäude der DEO gelegt. Ein moderner und zweckmäßiger Neubau soll anstelle der kleinen Pavillons entstehen, die über Jahrzehnte als Provisorium gedient hatten.
In einem kleinen Festakt in Anwesenheit des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Vertretern des Schulträgers, der Schulleitung, der Geschäftsführung der DEO sowie dem Architekten und Vertretern der Baufirma wurde der Grundstein im Fundament verschlossen. Das Gebäude soll bis Ende 2018 fertiggestellt sein.
Der Grundstein für das neue Gebäude wird gelegt © DEOKairo
Trauerfeier und Ehrung für Frau Dr. Elsbeth Nachtigall-Khalil an der DSB Kairo
Frau Dr. Nachtigall, Schulleiterin an der DSB Kairo von 1979 bis 1998, verstarb am 18. Januar 2018 im Alter von 82 Jahren in ihrer Geburtsstadt Wuppertal. Bereits von 1968 bis 1975 hatte sie als Lehrerin und Mitglied der Schulleitung die Schule in Bab-el-Louk mitgestaltet, bevor ihr 1979 als erster weltlicher Pädagogin die Leitung der Schule übertragen wurde. Frau Dr. Nachtigall stellte die zur Thanaweya führende ägyptische Oberstufe in fast allen Fächern auf Deutsch um, auch die staatlichen Abschlussprüfungen fanden auf Deutsch statt. Unter ihrer Leitung wurde der DSB Kairo zunächst die Anerkennung als deutsche Schule im Ausland mit Schlussprüfung (Mittlere Reife) zugesprochen, ab 1992 auch für die deutsche Reifeprüfung (Abitur). Die Schulleiterin prägte den Charakter und den Ruf der DSB Kairo als Deutsche Auslandschule in einzigartiger Weise. Sie genoss sowohl bei den ägyptischen als auch bei den deutschen Behörden und Partnern einen herausragenden Ruf. Für ihre Verdienste in der deutsch-ägyptischen Zusammenarbeit wurden ihr der Orden für Wissenschaft und Künste der Arabischen Republik Ägypten und das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Am 10.02.2018 ließen in einem Trauergottesdienst und anschießender Gedenkfeier ehemalige Schülerinnen, Kolleginnen und Mitarbeiter zusammen mit den Schwestern vom heiligen Karl Borromäus und dem Schulleiter Georg Leber eine lebendige Erinnerung an eine außergewöhnliche Schulleiterin entstehen, deren Wirken in die Schulgemeinschaft selbst 20 Jahre nach ihrer Verabschiedung in den Ruhestand deutlich spürbar ist. Zu ihrem Gedenken wurde der Besprechungsraum der Schule nach der ehemaligen Schulleiterin benannt.
26 Jahre wirkte Frau Dr. Nachtigall an der DSB © DSBKairo
MUN bildet Schülerinnen und Schüler
Das Model United Nations – kurz MUN – stellt in einer Simulation die Arbeit der Vereinten Nationen dar. Es ist auf der ganzen Welt verbreitet und gehört für Schülerinnen und Schüler zu den beliebtesten Planspielen weltweit. Die DEO nimmt seit vielen Jahren an englischsprachigen MUN-Veranstaltungen im Mittelmeerraum teil, ab März 2018 beteiligt sich eine Gruppe zusätzlich an der DMUN des Landes Schleswig-Holstein. Hoda Shoeir aus der 12. Jahrgangsstufe schildert ihre Eindrücke.
,,Bitte nutzen Sie eine diplomatischere Ausdrucksweise...”, heißt es fast jedes Mal, wenn ein Schüler sich dem Podium auch nur annähert. Model United Nations ist die Haupttribüne für engagierte Schülerinnen und Schüler mit politischem Interesse; eine Simulation der echten UN, die in dem einen oder anderen den inneren Politiker erwecken kann. MUN wird oft als ,,Jugend musiziert für Streber ohne musikalisches Gehör” empfunden. Möglicherweise trifft das zu, aber es ist viel mehr als das.
Delegierte in Model United Nations lernen den echten Umgang innerhalb politischer Organisationen. Sie erfahren die notwendige Bürokratie und wenden ihre diplomatischen Fähigkeiten an, um mit anderen Delegierten zu alliieren, ergo möglichst viele Unterschriften für die eigene Resolution zu sichern. Es geht auch darum, vor einer Schar von Leuten sprechen zu können. Die Schüler schulen und testen ihr rhetorisches Auftreten, ihre Überzeugungskraft. Zudem ist der Delegierte aufgefordert, selbst innovativ zu werden und mit der Hilfe anderer Delegierter Lösungsvorschläge zu finden.
Mit viel Elan diskutieren junge, interessierte Menschen aktuelle, weltanschauliche, gesellschaftspolitische Ereignisse der Welt und vertreten dabei die politische Haltung und Jurisdiktion eines Landes oder einer Organisation, wie Amnesty International, World Bank usw.
Als Delegierter verliert man das Recht auf eine eigene unabhängige Meinung, seine Persönlichkeit und sogar seine Pronomen, denn der Gebrauch von Personalpronomen ist während MUN-Konferenzen untersagt. Man schlüpft in die Rolle des Delegierten einer pazifischen Kleininsel, einer umstrittenen Republik mit einem wütenden Kriegsherrn als Staatsoberhaupt, einer potentiellen Supermacht, einer ehemaligen Kolonie oder eines religiösen Staates.
Die Lösungsvorschläge in Form von Resolutionen werden debattiert, bearbeitet und durch Abstimmung entweder angenommen oder abgelehnt. Jede Delegation eines Landes oder einer Organisation ist in den UN-Foren vertreten, wie zum Beispiel in der Vollversammlung, dem Sicherheitsrat oder dem Wirtschafts- und Sozialrat. Jene, die sich für Internationales Recht interessieren, finden ihren Platz am Internationalen Gerichtshof.
MUN hat nicht nur etlichen Schülern geholfen, einen Studien- und zukünftigen Karriereweg zu finden, sondern zu ihrer Charakterbildung beigetragen. In MUN wird aus dem Durchschnittsschüler ein selbstbewusster, überzeugender, motivierter Orator, vor allem aber ein betroffener Zuhörer. Erwähnen muss man natürlich auch die Masse an prätentiösen, schwülstigen Worten und Ausdrücken, die sich der Delegierte während einer MUN-Konferenz aneignet. Diese finden in späteren Englischklausuren eine Wiederverwendung.
Es hört sich an, als wäre dies ein weiterer Anlass zum „Ackern“, wie die Delegierten ihren Lehrern oft erzählen, jedoch dreht sich MUN nicht nur um Akademisches. MUN verfügt, wie jede Veranstaltung, letztendlich über eine soziale Funktion. Delegierte lernen sich gegenseitig kennen, tauschen sich aus und bleiben nicht selten Freunde.
Internationale MUN-Konferenzen, wie Turkish International Model United Nations , Deutsche Schule Athen Model United Nations mit Konferenzsprache Englisch oder auch MUN Schleswig-Holstein und MUN Baden-Württemberg mit Konferenzsprache Deutsch sind zudem kulturelle Begegnungsorte. Sie sind gleichzeitig ein Anlass mit anderen über die eigene Landespolitik zu sprechen.
MUN bildet eine Gemeinschaft; ist ein anstrengendes, aber wertvolles Erlebnis, das nicht nur Freude, sondern auch zahlreiche Vorteile mit sich bringt. MUN-Teilnehmer haben sogar einen Begriff erfunden, der den emotionalen Zustand eines Delegierten nach dem Ende einer MUN-Konferenz beschreibt: „Post-MUN-Depression“! Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Die Welt hat schon genug korrumpierte Politiker erlebt. Mit den MUN-Teilnehmern sieht man eine Welle integrer Politiker kommen. Sie sind die Welle!