Was man bei der Einreise nach Ägypten mit Hund berücksichtigen sollte

„Nehmt ihr etwa die Hunde mit?“, wurden wir in Deutschland ungläubig gefragt, wenn wir von unserer bevorstehenden Ausreise nach Ägypten bzw. Kairo erzählten. Eine Nachbarin sorgte sich sogar mehr um das Wohlergehen der Hunde als um uns und konnte sich ein Hundeleben hier, besonders wegen der Hitze, überhaupt nicht vorstellen.

Ankunft in Kairo © Annegret Wagner-Harken

Natürlich haben wir unsere drei Hunde mitgenommen! Da ich in Deutschland eine kleine Liebhaberzucht Englischer Cocker Spaniels hatte (www.cocker-von-den-wassersternen.de), leben seit über 13 Jahren mittlerweile drei erwachsene Cocker wie Familienmitglieder bei uns. Diese konnten wir unmöglich zurücklassen, obwohl wir natürlich wussten, dass Ägypten bzw. Kairo nicht nur wegen der Hitze kein guter Aufenthaltsort für Hunde ist.

Denn viele Ägypter haben Angst vor Hunden. Wenn ich mit unseren drei Hunden spazieren gehe, werde ich oft skeptisch, ungläubig und ängstlich angeschaut. Hunde gelten dazu für streng gläubige Moslems als unrein und werden deshalb selten im Haus, sondern häufig als Wachhunde in einem Zwinger im Garten gehalten oder als Spürhunde bei Sicherheitschecks verwendet. Dazu gibt es fast überall wilde Hunde, die selbst bei kurzem Kontakt ansteckende Krankheiten übertragen können, besonders, wenn der aus Deutschland eingeführte Hund nicht geimpft sein sollte. Auch können die wilden Hunde, die oft im Rudel auftreten, aggressiv gegenüber Artgenossen werden, wenn sie diese als Eindringlinge in ihr Revier empfinden. Die Begegnung mit frei laufenden Hunden sollte man grundsätzlich vermeiden, da nur wenige Hunde in Ägypten auf Artgenossen oder Menschen sozialisiert sind und es schnell zu Beißereien kommen kann, wie bereits unsere Hunde und auch die anderer Expats schmerzlich erfahren mussten. Dass Hunde miteinander spielen, wie es in Deutschland so beliebt ist, kennt man hier nicht und man sollte es auch besser vermeiden.

Die Einreise nach Ägypten mit einem Hund ist allerdings gar nicht so schwierig, wie manche Hundebesitzer in Deutschland vielleicht denken. Man muss einige wichtige Dinge beachten. Dazu gehören alle notwendigen medizinischen Vorsorgemaßnahmen sowie Formalitäten für die Ausreise des Hundes, aber auch für die Wiedereinreise nach Deutschland, falls diese geplant sein sollte.

Welche Maßnahmen das sind und in welchem zeitlichen Ablauf sie erfolgen müssen, war vor unserer Ausreise nur mühsam zu erfahren. Mit Internetrecherche, Erfahrungsberichten und hilfsbereiten Mails der hiesigen Deutschen Botschaft konnten wir einen Teil unserer Fragen beantworten, während die ägyptische Botschaft in Berlin telefonisch unerreichbar war und Mails nicht beantwortete. Und damit waren wir nicht alleine: Als wir am Kairoer Flughafen mit unseren Hunden in ihren zwei Boxen auf unser reguläres Gepäck warteten, sprach uns gleich eine Deutsche an, die die gleichen Fragen hatte, wie wir vor unserer Ausreise: „Was muss man alles machen, um mit einem Hund nach Ägypten einzureisen?" Immer noch werde ich oft auf dieses Thema angesprochen, auch wenn es z.B. um die Rückreise eines Hundes nach Deutschland geht.

Zwei Hundedamen im neuen Zuhause © Annegret Wagner-Harken

Unter Was.Wer.Wo. gibt es daher unter der neuen Rubrik „Einreise mit Hund" entsprechende Hinweise. Hier sollen möglichst viele Fragen für die Einreise mit Hund(en) nach Ägypten geklärt werden. Man findet einen zeitlichen Ablaufplan  für Formalitäten und medizinische Vorsorgemaßnahmen, Tipps sowohl für die Organisation eines möglichst reibungslosen Transports im Flugzeug sowie Adressen zum Leben mit Hund hier vor Ort wie Tierärzte, Hundepensionen, Petshops, Urlaubsmöglichkeiten mit Hund, aber insbesondere auch Hinweise für die Rückreise nach Deutschland, an die man bereits vor der Ausreise denken sollte.