Wolfgang Freund stellt eine Abhandlung über Fehlschläge der Urbarmachung und Urbanisierung der Wüsten in Ägypten vor. Als Leseempfehlung gelten ein Roman und eine Reportage zur Flucht, ein Abdel-Kader-Krimi, eine spannende Untersuchung zur Identität der großen Pharaonin Hatschepsut und eine Analyse der Persönlichkeiten großer arabischer Autokraten der Neuzeit.

Wenn Wüsten nicht blühen wollen

Ein Buch des Urbanisten David Sims

Text: Wolfgang Freund

Es liegt wenige Jahre zurück, dürfte heute indessen kaum anders sein. Frühjahr 2008: Eine dreitägige Kreuzfahrt auf dem „Nasser-See“ von Assuan bis Abu Simbel, dort wo der nach oben verschobene und neu zusammengesetzte Tempel zu Ehren von Ramses II. (1301-1236 v. Chr.) aus den  Fluten ragt.

Wir bildeten eine internationale Reisegesellschaft, in etwa Agatha Christies „Tod auf dem Nil“ nachempfunden, allerdings ohne die dazu passenden Leichen in den Kabinen: Deutsche, Franzosen, Engländer und auch Vertreter von noch ein paar anderen Völkerschaften. Zwischen Breakfast, Lunch und Dinner schritten wir zu Tempelbesichtigungen an den Ufern des Monster-Stausees, welcher sich hinter dem Assuan-Hochdamm über Hunderte von Kilometern bis nach Wadi Halfa, an der ägyptisch-sudanesischen Grenze, und noch tief in den nördlichen Sudan hineinzieht. Doch an einem Vormittag besichtigten wir keine Altertümer, sondern etwas Neuzeitliches, dem allerdings auch schon alles Leben entwichen war.

Es waren Ruinen der Gegenwart. Genauer gesagt handelte es sich um eine Farm, die aber keine mehr war. Spuren von Ackerbau, gezogenen Bewässerungskanälen, die vom Seeufer in die sofort anschließende Wüste geführt hatten, herumliegendes landwirtschaftliches Gerät, das, angerostet, noch zu sehen war, zeugten von einer nahen Vergangenheit.

In den neunziger Jahren hatte ein örtlicher Agronom an dieser Stelle den Versuch unternommen, mit Hilfe des üppig vorhandenen Nasser-See-Wassers „Wüste zum Blühen zu bringen“. Der Erfolg war durchschlagend. In kürzester Zeit gediehen Tomaten, Zucchinis, Salate aller Arten und sonstiges Obst- und Grünzeug nahezu wie von selbst, eine jahrtausendealte Binsenweisheit bestätigend: wo Wasser, Sonne und warme bis heiße Temperaturen zusammentreffen, ist das Paradies nahe, sprießt der Garten Eden, wächst alles beinahe von alleine. Auch das Geschäftliche. Die landwirtschaftlichen Produkte des Agronomen fanden spontan Absatz. Doch die Pracht war von kurzer Dauer; der Landwirt hatte nämlich die Rechnung ohne den Wirt, d. h. ohne „die Wirte“ gemacht. Die Neider, die Seilschaften aus dem Niltal und dem Delta, die Kairoer „Bakschisch“-Beamten des ägyptischen Landwirtschaftsministeriums, die das unternehmerische Brio (frei übersetzt: Feuer, Anm. d. Red.) des nubischen Agronomen gar nicht schätzten und sofort alles taten, um seinem produktiven Treiben ein Ende zu setzen, es auszutrocknen. Solches geschah umgehend. Hauptargument: Das alles widerspräche den langfristigen Plänen des ägyptischen Staates, der es sich bereits seit der Revolution von 1952 zum Ziel gesetzt hatte, ganz weit draußen in der westlichen Wüste mit Hilfe adäquater Wasserzuführung riesige Sandflächen in fruchtbares Grünland umzuwandeln. Die Ufer des Nasser-Sees hingegen hätten unbewirtschaftet sowie unbewohnt zu bleiben, sowohl im Interesse des internationalen Archäologie-Tourismus (siehe Kreuzfahrt) als auch aus Gründen des Umweltschutzes (?). Der Agronom musste aufgeben, zurück blieben Reliquien für kommende Archäologen.

Wie das „Die-Wüste-fruchtbar-machen“ angepackt wurde, sahen wir bei der Rückfahrt von Abu Simbel nach Assuan auf einer quer durch die Wüste gezogenen, funkelnagelneuen Asphaltstraße, die plötzlich über eine Brücke lief. Diese Brücke verband die beiden Ufer eines ebenso funkelnagelneuen Kanals, welcher, aus dem Nasser-See kommend, kerzengerade nach Westen führte. Im Kanal war Wasser, viel Wasser. Ich ließ mir später sagen, dass dieser über mehr als hundert Kilometer langer Kanal in einer Wüstenzone enden würde, die solcherart in eine Gartenoase umzuformen wäre. Diese Gartenoase ist jedoch, von ein bisschen Grünzeug da und dort abgesehen, Wüste geblieben. Die Crux: Nur  ein Bruchteil des zu Anfang üppig vorhandenen Wassers kommt überhaupt ans Ziel. Der Rest verdunstet unterwegs unter Temperaturen, die ab Mittag, während mehr als der Hälfte eines Jahres, auf über 60°C schnellen können.

„Tahrir-Provinz“ (Tahrir = Befreiung) wurde ein anderes, ganz weit draußen in der westlichen ägyptischen Sahara zu schaffendes Wüsten-Paradies bereits in den fünfziger Jahren voreilig benannt. Vielleicht lag damals schon, während der Großzeit Gamal Abdel Nassers, dem Ganzen Besessenheit von israelischen Entwicklungsmythen zugrunde. Ein israelischer Ur-Mythos hieß ja „Wüste zum Blühen bringen“. Anvisiert waren Negev-Wüste und das Jordantal zwischen See Genezareth und Totem Meer. Im Jordantal, gleich neben dem eher spärlich tropfenden Flüsschen, kam tatsächlich einiges zustande, und eine ganze Reihe aus dem Sand gestampfter Oasen produzieren bis auf den heutigen Tag Datteln und sonstiges Gemüse. In der Negev hingegen blieb alles beim Alten, ein paar mühevoll der Wüste entrissene Vorzeigeprojekte ausgenommen. Israel hat inzwischen, seit über 30 Jahren schon, wirtschaftlich umgesattelt: weg von der Jaffa-Orange, hin zur elektronischen und postelektronischen High-Tech.

In Saudi-Arabien sah ich bereits Mitte der achtziger Jahre noch Wahnwitzigeres, von oben, aus dem Flugzeug: Mitten in riesiger Sandwüste plötzlich kreisrunde Oasen, wo alles blüht und gedeiht. Mit entsalztem Meerwasser wurde hier gearbeitet: Landwirtschaft als big business. Sogar Milchkühe aus Holland oder Friesland wurden importiert. Man produzierte Joghurt, Käse, Butter und sonstige Milch bzw. Milchableger zu doppelten und dreifachen Kosten dessen, was die Importe aus Europas Milchländern kosten würden. Also auch ein Milchmädchenprojekt, das auf lange Sicht in der saudischen Wüstenhitze verdunsten musste. Die Meerwasserentsalzungsanlagen an den saudischen Küsten (Rotes Meer und arabisch-persischer Golf) halten einem realistischen Kosten-Nutzen Kalkül nicht stand. Dieses endet systematisch in den roten Zahlen. Abgrundtief. Es sei denn, man orientiere den Endverkaufspreis für Butter an dem für Kaviar.

Doch in Ägypten ließ man nicht locker. Von „Pharao-Präsident“ zu „Pharao-Präsident“ (ich meine damit die Präsidialkette „Nasser-Sadat-Mubarak“) wurde die Fata Morgana zunehmend blühender „Tahrir- Provinzen“ tief in der westlichen Wüste weitergehätschelt, und es entstanden daneben geradezu kaskadenhaft Begleitprojekte vom selben Geist getragen: Satellitenstädte rund um Kairo, ein paar Dutzend Kilometer weiter Richtung Wüste.

David Sims, Städteplaner und Hochschullehrer (American University in Kairo), hatte dazu bereits ein erstes Buch geschrieben (Understanding Cairo. The Logic of a City out of Control, Cairo/N.Y. 2010), jetzt haben wir den Nachschlag mit “Egypt’s Desert Dreams”. Hier wird knallhart abgerechnet mit dem Arabischen Sozialismus aus Gamal Abdel Nassers Zeiten und dessen staatlich verordneter Wüstenbesiedlungspolitik, die ins Nichts, in die sogenannten „will-be-projects“ geführt hat.

David Sims„Egypt’s Desert Dreams“ ist eine agrarsoziologische „Gebrauchsanweisung“, die weit  über ägyptische Bezüge hinausreicht und die Möglichkeit der Umwandlung von Wüste in blühende Agrargebiete grundsätzlich hinterfragt, beziehungsweise von zwei Faktoren abhängig macht.

Soziologisch: Man kann nicht Menschenmassen, die in die Zehntausende, Hunderttausende oder gar Millionen gehen, „einfach so“ aus demographischen Hochdruckgebieten wie etwa Nildelta oder Niltal heraushieven und 30, 50, 80 oder mehrere 100 km weiter in die Wüste verpflanzen, par ordre du mufti (frei übersetzt: auf Geheiß des Muftis, Anm. d. Red.). So, jetzt macht mal schön Grünes! Die Menschen werden das nicht tun, sie werden sich nicht einmal verpflanzen lassen; denn was sich nicht verpflanzen lässt, sind die zahllosen informellen Sozialbeziehungen, welche die betroffenen Menschen in einem jahrhunderte-, wenn nicht jahrtausendealten Miteinander, an Stellen, wo es sich leben lässt, unter sich entwickelt haben, ohne dieselben sie jedoch weder leben wollen noch leben können. Alle seit Jahrzehnten rund um Kairo 30, 50, 70 km weiter in die Wüste geworfenen Satellitenstädte wie Sadat- City, Tenth-of-Ramadan und wie sie alle heißen, zeichnen sich in erster Linie durch gähnende Leere aus. Niemand will dorthin. Für mitten in die Wüste gepflanzte Agrarprovinzen gilt das noch dramatischer.

Geographisch: Nur Wüstengebiete, welche direkt an bewässertes, fruchtbares Agrarland anschließen oder sich an den Ufern einer Süßwasserquelle entlangziehen (Beispiele: Nasser-See oder Ost- und Westränder  des  Nildeltas), haben eine strukturelle Chance, durch Menschenhand vielleicht einmal „agrarfähig“ zu werden. Die Umformung kann dort stufenweise, organisch erfolgen und ausgebaut werden. Wasserverluste durch massive Verdampfung unter glühender Wüstensonne können, wenn man es richtig anpackt, weitgehend vermieden werden. Und um nochmals auf den soziologischen Punkt zu kommen: Nur bei solchen geographischen Gegebenheiten kann erwartet werden, dass größere Gruppen von soziokulturell meist in jahrhundertealten Traditionen verhaftet gebliebenen Menschen (Beispiele Nildelta, Niltal) bereit sind, das Abenteuer einer Umformung von Wüste in Agrarland auf sich zu nehmen; denn die sozialen Vernetzungen mit ihren nahe gelegenen Herkunftsgebieten brechen nicht ab, das soziale Miteinander kann sich organisch anpassen und fortentwickeln.

In Ägypten, wie auch anderswo unter vergleichbaren geo-sozialen Gegebenheiten, hat man diese Selbstverständlichkeiten systematisch ausgeklammert, zugunsten einer „Alles-ist-machbar-Ideologie“ von oben, nicht zuletzt auch ob haarsträubender Inkompetenzen in bestimmten Zentralverwaltungen wie etwa, auf Ägypten bezogen, in der Behörde für Land-Reklamation. Vor allem dort, wo weit draußen in der Wüste Staatsland zu Urbanisierungszwecken privatisiert, d. h. verhökert wird. David Sims, der seit vielen Jahren in Kairo lebende Sozialwissenschaftler und Urbanist, hat diese Zusammenhänge aufgerollt und kaltblütig analysiert mittels doppelten Vorgehens: Aktenstudium plus Feldforschung ... „everything from the grounds“, möchte man sagen. Seine Studie wird zum Handbuch für gleichartiges Vorgehen in anderen Weltgegenden.

Auch der muttersprachlich nicht Anglophone, doch des Englischen einigermaßen Mächtige liest das Buch mit Gewinn und sprachästhetischem Vergnügen. Die Sprache von David Sims ist klar, präzise und bestätigt einmal mehr jene Erfahrung, dass selbst komplexe Zusammenhänge sich auf Englisch in einer Weise sagen lassen, dass sie für jedermann verständlich werden, dort wo deutsch- oder auch französischsprachige Geistesfürsten nur allzu häufig in ein nebulöses, unklaren Tiefsinn versprühendes, für Nichtinitiierte weitgehend unlesbares „WISO-Chinesisch“ abrutschen.

Angaben zum Buch:
David Sims: Egypt’s Desert Dreams. Development or Disaster? The American University in Cairo Press, Cairo / New York 2014. www.aucpress.com. 401 Seiten. 300 £eg. (ca. 35,00 €). - Es handelt sich hier um den Ladenverkaufspreis in Buchhandlungen der Kairoer Innenstadt. Das Buch kann aber aufgrund seines „doppelten Gesichts“ (Ägypten und USA) durch jede größere Buchhandlung in Europa kurzfristig besorgt werden.

Wolfgang Freund ist deutsch-französischer Sozialwissenschaftler (Schwerpunkt ,,Mittelmeerkulturen"). Zahlreiche Publikationen auf Deutsch, Französisch und Englisch; lebt heute in Südfrankreich.

Chalid al-Chamissi: Arche Noah

Allen gemeinsam ist, dass sie sich durch ihre Migration aus Ägypten – d. h. durch die Flucht auf die als Leitmotiv dienende Arche Noah – vor ihrem persönlichen Untergang bewahren wollen und eine Chance auf ein besseres Leben suchen.

Sehr plastisch, in lebendigem ägyptischem Sprachstil, erzählt er von ihren ganz unterschiedlichen Hinter- und Beweggründen sowie ihren teilweise höchst dramatischen Erlebnissen. Dieser Roman vermittelt schlaglichtartig mitreißende, intensive Einblicke sowohl in die ägyptische Gesellschaft, ihre Dynamik und ihre Veränderungen, als auch hinter die Kulissen des internationalen Migrationsgeschäfts. Ein erhellendes und bewegendes Buch, für dessen Lektüre man sich etwas Zeit nehmen sollte, um in diesen immer wieder unwirklich erscheinenden, aber dennoch in der ägyptischen Lebenswirklichkeit verankerten Erzählungen das Unbegreifliche zu begreifen.
LENOS VERLAG 1. Auflage, 2013, 407 S.
In deutscher Sprache; aus dem Arabischen übersetzt von Leila Chammaa ISBN-10:3857874228
ISBN-13: 978-3857874222

Karim El-Gawhary, Mathilde Schwabeneder: Auf der Flucht

Und noch einmal geht es um das Thema Flucht, dieses Mal in einem Sachbuch verarbeitet: In ihren „Reportagen von beiden Seiten des Mittelmeers“, so der Untertitel, setzen die beiden Autoren nicht abreißenden Flüchtlingsströmen und abstrakten Zahlen konkrete menschliche Schicksale entgegen.

Die hier portraitierten Menschen fliehen vor Krieg und Terror aus Syrien und dem Irak und vor der Armut aus Afrika. Das Buch beleuchtet die Gründe und Wege der Flucht, aber auch verstörende Bruchstellen, wenn kriminelle Schlepper mit unfassbarer Gewissenlosigkeit ihr lukratives Geschäft mit der Verzweiflung betreiben oder in Europa menschliche Tragödien auf Behörden und Bürokratien treffen. Auch die Erlebnisse der Helfer, deren Leben sich nach Katastrophen völlig verändert, sind Teil dieses Buches. In ihrer sachlichen Schlichtheit rühren die haarsträubenden Inhalte der Reportagen, ohne Rührseligkeit aufkommen zu lassen. Für die Autoren selbst hat das Schreiben auch eine therapeutische Bedeutung, indem es ihnen ermöglicht, ihre unfassbaren Erfahrungen während der Recherchen zu verarbeiten. Am Ende bietet ein kleines ober- österreichisches Dorf einen Hoffnungsschimmer: Nach durchaus schwierigen Auseinandersetzungen verschiedener Parteien haben hier Flüchtlinge eine Bleibe und ein Zuhause gefunden.

VERLAG KREMAYER & SCHERLAU 1. Auflage, 2015, 192 S.
ISBN-10: 3218009898
ISBN-13: 978-3218009898

Muriel Mirak-Weißbach: Herrschen bis der Frühling kommt:

Profil der Machthaber in Tunesien, Ägypten, Jemen, Libyen und Syrien

Mubarak, Gaddafi, Ben Ali, Saleh und Assad. In der Berichterstattung über den arabischen Frühling und den Kampf für Demokratie waren diese fünf Herrschernamen stets vertreten.

Doch wer sind diese Männer, die über einen langen Zeitraum das Schicksal ihrer Länder bestimmt haben? Woher kamen sie, und wie kamen sie an die Macht? Was hinderte sie daran zu verstehen, dass ihre Zeit abgelaufen war – selbst dann, als sie sich mit der massiven Forderung nach sozialer und politischer Veränderung konfrontiert sahen? Die Journalistin Muriel Mirak-Weißbach hat sich auf wirtschaftliche, politische und kulturelle Entwicklungen in der arabischen und islamischen Welt spezialisiert. Während der Revolutionsprozesse untersuchte sie typische Reaktionen und Verhaltensweisen dieser Staatschefs, ihre politischen Maßnahmen und öffentlichen Auftritte. Sie analysierte die Traditionen der  Herkunftsfamilien sowie Prägungen der Protagonisten durch Kindheitserfahrungen. Damit liefert sie einen Verständniskontext, in dem die Persönlichkeitsstruktur sichtbar wird: Der Wahnsinn hat Methode.

Größenwahn Verlag, 1. Auflage, 2014, 280 S. In deutscher Sprache
ISBN-10: 3942223945; ISBN-13: 978-3942223942

Susanne Emerald:  Abd el Kader und der Tote im Kanal

Zwei Leichen innerhalb weniger Tage – auf dieselbe Art getötet und an derselben Stelle in dem Industrieort Mahalla-el-Kubra im Nildelta aufgefunden. Dazu ein verliebter Kommissar, ein Polizeichef, der von ihm erwartet, die Untersuchungsergebnisse zu manipulieren und von einem Tag auf den anderen verschwindet.

Ägypten im völligen Umbruch: Die Zustände in der Kairoer Innenstadt werden immer chaotischer und  erschweren die Ermittlungen erheblich. Das Land, der Täter und auch Kommissar Abd el Kader selbst stehen am Ende vor einer ungewissen Zukunft. Der zweite Band der Abd el Kader-Krimireihe zeichnet ein authentisches Bild von Ägypten zu Beginn des „Arabischen Frühlings.“ Susanne Emerald hat viele Jahre in Ägypten gelebt, spricht fließend Arabisch und ist eine Kennerin der arabischen Kultur und Mentalität. In den Kriminalfällen mit dem Kommissar Abd el Kader hat sie eine literarische Form gefunden, ihre Eindrücke zu verarbeiten, und ermöglicht dem deutschen Leser einen tiefen Einblick in das Leben, die Kultur und den Alltag in Ägypten.

Autumnus Verlag, 2015, 1. Auflage, 312 S. In deutscher Sprache
ISBN-10: 3944382579
ISBN-13: 978-3944382579

 

Michael Höveler-Müller: Das Hatschepsut-Puzzle

Sie war eine der wichtigsten Herrschergestalten des Neuen Reichs und ihre Regierungsjahre  galten  als  eine  der Glanzzeiten  der ägyptischen Geschichte – Hatschepsut, der weibliche König von Ägypten. Ein Flakon und sein Inhalt –eine ca. 3500 Jahre alte Substanz – gewähren überraschend tiefe und persönliche Einblicke in das Leben dieser legendären Pharaonin.

Der Tod der Hatschepsut blieb über 3500 Jahre rätselhaft. War eine der berühmtesten ägyptischen Königinnen zum Opfer eines Mordkomplotts geworden? Ein handtellergroßer Flakon mit dem Namen der Hatschepsut wurde in dieser Frage zum entscheidenden Puzzleteil für die Forschung und lieferte die fehlenden Indizien zur Lösung dieses Falls. „Das Puzzle der Hatschepsut“ bietet erstmals einen fundierten Überblick der Forschungsarbeiten an dem Gefäß der Königin, das 2009 originalversiegelt geröntgt wurde. Naturwissenschaftliche Analysen entlarven die anfänglich für ein Parfum gehaltene Originalsubstanz als ein Heilmittel für Hautkrankheiten. Diese Erkenntnisse liefern tiefe und persönliche Einblicke in das Leben und den Tod der außergewöhnlichen Herrscherin und fügen ihrer Geschichte ein entscheidendes Kapitel hinzu.

Verlag Nünnerich-Asmus, 1. Auflage, 2015, 144 S. In deutscher Sprache
ISBN-10: 3943904970; ISBN-13: 978-3943904970