Der Duft einer frisch geöffneten Kaffeepackung ist unvergleichlich. Der beste Ehemann von allen wartet mit dem Öffnen einer neuen Dose, bis er mich in der Nähe wähnt. Und dann inhaliere ich den aufsteigenden Duft durch die Nase und freue mich über dieses Ritual. Aber das war es dann auch schon für mich mit dem Kaffee. Ich finde nämlich, dass er wesentlich besser riecht als schmeckt und trinke weit mehr Tee als Kaffee. Außer zu Redaktionssitzungen, denn da gehört er unbedingt dazu.

Unzählige Zubereitungsarten der Kaffeebohnen sind möglich. Alleine die Zubereitungsarten des Mokkas sind vielseitig und es gelingt nicht immer. Das persönliche Befinden, so sagt man, spiegle sich im gebrauten Mokka wieder, dem nichts verborgen bleibe. Wenn auch das schwarze Getränk inzwischen weltweit verbreitet ist, hat das Morgenland die Art der Zubereitung für orientalischen Kaffee exklusiv für sich behalten. Eine der zahlreichen Zubereitungsarten soll hier vorgestellt werden.

Türkischer Kaffee – Türk Kahve oder qahwa türky

Qahwah  türky wird  in einem kleinen, leicht konischen Kupferkessel – in Ägypten Kanaka genannt – zubereitet.

Zubereitung

Zucker in die Kanaka füllen und diese mit kaltem (!) Wasser bis gut zur engsten Stelle befüllen. Den Kaffee auf das Wasser geben. Nicht umrühren! Die Hitze soll sich darunter stauen. Langsam erhitzen. Sollte das Wasser dennoch zu kochen beginnen, dann haben Sie zu wenig Kaffee verwendet.

Haben Sie alles richtig gemacht, durchdringt das heiße Wasser die Kaffeeschicht und der Kaffee bildet den gewünschten Schaum. Sobald dieser knapp den Rand erreicht hat, nehmen Sie die Kanaka vom Feuer und rühren den Kaffee vorsichtig um. Diese Prozedur wird insgesamt drei Mal wiederholt. Beim letzten Mal nicht mehr umrühren.

Halten Sie die Tassen beim Einschenken leicht schräg und bewegen Sie die Kanaka beim Ausgießen auf und ab. So bildet sich weiterer Schaum und bleibt auf der Oberfläche. Es gibt in einigen Kaffeehäusern wahre Meister in der Kunst des Kaffeeausschenkens. Der Kaffeesatz wir nicht komplett mit ausgeschenkt. (In manchen arabischen Ländern gilt dies sogar als unhöflich und beleidigend).Lässt man aber den Satz am Boden der Tasse wie in der Türkei oder Griechenland und trinkt gar ein klein wenig davon mit, so sei er dadurch angeblich bekömmlicher.

Zum Türkischen Kaffee gehört übrigens immer ein Glas Wasser dazu! Und in Alexandria, so habe ich mir sagen lassen, wird eine kleine Süßigkeit, wie z.B. Basbousa, gereicht.

Zutaten

  • 1 gehäufter Teelöffel (ca. 5 g) pro Tasse Kaffeepulver (staubfein gemahlen) -
    ca. 55 ml Wasser pro Tasse
  • Zucker nach Geschmack
  • zum Würzen können Sie etwas Rosenwasser zufügen. Gewürze wie  Kardamom, Muskat und Gewürznelke werden bereits beim Mahlen dazugefügt.

Basbousa

Zubereitung

Grieß mit Butter, Joghurt, Backpulver und Zitrone zu einem Teig kneten und ca. 30 Minuten ruhen lassen. In einer gefetteten Form (Springform) gleichmäßig verteilen. Etwas andrücken und kleine Rauten einritzen. Mit je einer halben Mandel verzieren.

Im vorgeheizten Ofen bei etwa 175°C ca.30 Minuten goldgelb backen. (Nicht vergessen, wie üblich und immer wieder erwähnt, im Gasherd ein hitzebeständiges mit Wasser gefülltes Gefäß unter die Form zu stellen, damit die Masse gleichmäßig gebacken wird!) Die Form herausnehmen und die Rauten durchschneiden. Die Basbousa erneut in den Backofen geben, bis der Teig die gewünschte Farbe hat. Ob eher hell oder dunkel ist Geschmackssache.

In der Zwischenzeit können Sie den Zuckersirup vorbereiten: Zucker mit Wasser und Saft aufkochen, bis der Zucker sich gelöst hat. Mindestens aber bei mittlerer Hitze eine Viertelstunde. Rosenwasser hinzufügen.

Den Sirup nach und nach über die Basbousa geben. Lauwarm zum Mokka serviert – ein Gedicht!

Zutaten

  • 500g Hartweizengrieß
  • 150g weiche Butter
  • 150g Joghurt
  • 1 Pk. Backpulver
  • 3 TL Zitronensaft
  • evtl. 1 TL Zimt nach Geschmack
  • 750ml Wasser
  • 250ml Orangensaft
  • 500g Zucker
  • geschälte und halbierte Mandeln

Parfait vom Kaffee

Zubereitung

Einen Tag vorher für die Sahne: Zucker und Espressobohnen in die Sahne geben und im Kühlschrank ziehen lassen.

Für das Parfait: 30g Zucker mit den Gewürzen im heißen Espresso auflösen, gut eine halbe Stunde ziehen lassen, dann durch ein feines Sieb gießen und evtl. erneut leicht erwärmen. Die beiden Eigelbe mit dem restlichen Zucker schaumig rühren, den Gewürzespresso langsam dazugeben. Über einem heißen Wasserbad zu einem feinporigen Schaum und anschließend im „Eiswasserbad“ kalt schlagen. Das ist gar nicht so kompliziert, wie es sich vielleicht liest. Nun die Sahne steif schlagen und unterrühren. In Tassen oder Gläser füllen und über Nacht gefrieren lassen.

Ca. 30 Minuten vor dem Servieren die Gläser in den Kühlschrank stellen, die Kaffeesahne durch ein Sieb gießen und aufschlagen. Sollten sich Eiskristalle gebildet haben, das Parfait in den Gläsern sehr vorsichtig umrühren, dann die Sahne aufsetzen und mit etwas Kardamom bestreuen.

Zutaten

Für die Kaffeesahne

  • 100 ml Sahne
  • 1 TL Zucker
  • 1 EL Espressobohnen

Für das Parfait

  • 2 Tässchen starken Espresso
  • 1 Zimtstange, 1 Nelke, etwas gem. Kardamom
  • 3 Eigelb
  • 60 g Zucker
  • 120ml Sahne
  • Eiswürfel

Mandarinen - Kaffee - Kranzerl

Zubereitung 

Butter mit 200 g Zucker und Vanillin-Zucker cremig rühren und die Eier nacheinander unterrühren. Mehl mit Backpulver, 3 TL Kaffeepulver und 2 EL Kakao mischen und abwechselnd mit der Milch in die Butter-Zuckermischung rühren. Eine Kranzform fetten, mit Mehl ausstäuben und den Teig einfüllen. Die Backform mehrmals mit dem Boden auf ein Brett klopfen, damit sich die Luftbläschen lösen.

Im vorgeheizten Backofen bei 150° bis 175°C etwa eine Stunde backen. (Im Gasherd bitte das obligatorische Wassergefäß nicht vergessen). Herausnehmen, auf ein Gitter stürzen und abkühlen lassen. Mandarinen in ein Sieb geben und abtropfen lassen, Saft auffangen. Labna mit Mascarpone, 4 EL Flüssigkeit und 100 g Zucker verrühren. 1 Päckchen Sahnefestiger einrühren. Sahne steif schlagen, dabei das zweite Päckchen Sahnesteif zugeben. Schlagsahne vorsichtig unter die Mascarponecreme heben.

Kaffeekranz zweimal waagerecht durchschneiden. Den unteren Boden mit ca. einem Viertel der Creme bestreichen, den mittleren Boden draufsetzen und etwas festdrücken. Von der übrigen Creme 4 EL abnehmen. Espressopulver und 2 TL Kakao mischen und in die restliche Creme einrühren. Wieder Creme auf den mittleren Boden streichen, mit Mandarinenspalten belegen und mit dem letzten Boden abschließen. Kuchen rundherum mit der restlichen Creme einstreichen und kaltstellen.

Vor dem Servieren mit Kakao bestäuben und mit übrigen Mandarinen und Mokkabohnen verzieren.

Zutaten

  • 250g Butter
  • 300g Zucker
  • 1 Vanillestange
  • 5 Eier
  • 1 Pck. Backpulver
  • 6 TL Nescafé oder Instant Espressopulver
  • 3 EL Kakaopulver
  • 100 ml Milch
  • Mandarinen aus der Dose oder frische, in Wodka/Orangensaft marinierte Mandarinenspalten
  • 150g Labna
  • 500g Mascarpone
  • 2 Pck. Sahnesteif
  • 250 ml Sahne
  • Schokomokkabohnen
  • Für die Form: weiche Butter, etwas Mehl

Kaffeegulasch

Nun, hier handelt es sich nicht um ein Gulasch aus Kaffeebohnen – nein, es ist ein Gulasch wie gewohnt, allerdings mit einer weiteren Geschmackszutat, nämlich Kaffee.

Zubereitung

Damit die Fleischwürfel keine Flüssigkeit abgeben, portionsweise im Fett nicht zu scharf anbraten und beiseite stellen. Etwas Öl zugeben und die Zwiebeln langsam weichdünsten. Tomatenmark und Paprika zugeben und mit anrösten lassen. Dann erst den Knoblauch zugeben, damit er nicht bitter wird und zügig mit dem Kaffee ablöschen. Fleischwürfel zugeben. Alles würzen und auf kleinster Flamme stundenlang schmoren. Wird das Gulasch zu heiß, das heißt, es fängt im Topf an zu brodeln, kann man getrost den Herd für einige Zeit ausschalten. Gulasch habe ich durchaus schon einen ganzen Tag lang geschmort, dann abkühlen lassen über Nacht und am nächsten Tag wieder langsam erwärmt.

Das empfiehlt sich natürlich nicht während der Sommermonate – aber wer möchte da schon Rindergulasch essen!?

Zutaten

  • 750g Rindfleischwürfel, wenn möglich aus der Wade oder der Schulter
  • 750g Zwiebelwürfel
  • 2 EL Ghee/Butter und etwas Olivenöl
  • 3 gehackte Knoblauchzehen
  • 3 EL Tomatenmark
  • 2 TL Edelsüßpaprika
  • 2 TL Rosenpaprika (ersatzweise etwas Cayennepfeffer)
  • ½ Tasse Espressokaffe, kalt
  • 1 Dose Tomaten in kleinen Stücken
  • S&P
  • Kümmel gemahlen