Ibrahim Abouleish ist am 15. Juni 2017 in SEKEM / Ägypten kurz nach seinem 80. Geburtstag verstorben.
Er ist nach einigen Jahren in Österreich, wo er Medizin und Technische Chemie studiert hat und in der Forschung gearbeitet und eine Familie gegründet hatte, nach Ägypten zurückgekehrt und hat das Projekt SEKEM gegründet, das sich zu einem großen Konzern ausgeweitet hat. Hier hat Ibrahim Abouleish seine Vision von nachhaltiger Entwicklung verwirklicht und dabei viele Menschen dazu inspiriert, dieser globalen Idee zu folgen: Wirtschaftlich erfolgreich, ökologisch verträglich und sozial gerecht sollten Menschen miteinander leben und arbeiten. Abouleish erhielt für dieses Projekt im Jahr 2003 den Alternativen Nobelpreis. Die enge Verbindung nach Deutschland führte dazu, dass er mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und im Land Baden-Württemberg mit der Staufermedaille ausgezeichnet wurde.
Ibrahim Abouleish war insbesondere eine ganzheitliche Lebensweise wichtig, ohne die Nachhaltigkeit für ihn nicht denkbar war. So sah er sich der deutschen Bildungsidee verpflichtet, bei der die holistische Erziehung zu einem mündigen, verantwortungsbewussten, an Werten orientierten Menschen führen sollte. Die Kunst insbesondere lag ihm in seinen Erziehungseinrichtungen – vom Kindergarten bis zur Universität – besonders am Herzen: Musik, Malerei, Tanz wurden gepflegt und gehörten auch zum Core-Programm der von ihm gegründeten Heliopolis-Universität. Alle Studierenden waren verpflichtet, sich neben den Fachstudien musischen Aktivitäten zu widmen und darüber zu reflektieren. Ibrahim Abouleish war davon überzeugt, dass dies die je eigene Persönlichkeit in einer Weise prägen würde, wie das durch Fachstudien allein nicht ermöglicht werden könnte. Das 40-jährige Jubiläum von SEKEM zeigte, wie sich die Vision Abouleishs im Laufe der Jahre mit viel Geduld, Ausdauer und Sachverstand entwickeln konnte und dabei zum Vorbild weltweit wurde. Professor Dr. Ibrahim Abouleish hat für die Welt Großes geleistet, hat für Ägypten und die Welt vorgemacht, wie aus einer Idee etwas Fruchtbares für viele Menschen werden konnte. Nicht nur seine Familie ist ihm zu Dank verpflichtet. Wer ihn kannte, muss sich vor ihm und seiner Leistung, aber auch vor seiner Wertorientierung verneigen.
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