In einem der ältesten ägyptischen Medizin-Ratgeber aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. (!) sind erste Knoblauchrezepte überliefert. Schon damals war Knoblauch als Heilmittel gegen Kopfschmerzen und Hämorrhoiden bekannt. Auch Hippokrates von Kos verordnete laut seinen Schriften aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Knoblauch bei Verstopfung und Gebärmuttertumoren. Seit jeher ist bekannt, dass Knoblauch als natürliches Antibiotikum gilt, Blutdruck senkend wirkt, Blutfettwerte normalisiert, Vitamin C enthält und überhaupt rundherum gesund ist.

Leider entfaltet er seine Wirkung erst dann, wenn er gepresst oder gehackt und in Verbindung mit Sauerstoff die im ätherischen Öl enthaltene Schwefelverbindung Alliin zu dem verflixt sehr geruchsintensiven Allicin abbaut. Kein Grund, seinen Siegeszug aufzuhalten. Vor allen Dingen nicht in der Küche. Trauen Sie sich auch ruhig einmal an das Thema Mayonnaise. Mit einem Schneidstab ist das gar nicht so schwer.

Zweierlei Skordalia /Knoblauchcreme (ohne Schneidstab)

Zubereitung

Die gekochten Kartoffeln pellen und durch die Kartoffelpresse (Kartoffeln bitte niemals pürieren, sie werden sonst schleimig!) und den Knoblauch durch die Knoblauchpresse drücken. Alles miteinander vermengen und gut durchziehen lassen.

Variante mit Brot nach dem einzigartigen Rezept unseres griechischen Freundes Kosta:

Alle Zutaten in einen Mixer geben, abschmecken und ebenfalls gut ziehen lassen.

Zutaten

  • 500g Pellkartoffeln
  • oder 400g Weißbrot vom Vortag und 100g geriebene Mandeln
  • Frischer Knoblauch nach Geschmack (auch 1 ganze Knolle)
  • 1 TL Salz
  • 1 Tasse Olivenöl
  • etwas Zitronensaft und Zitronenschale

Aioli - noch eine Knoblauchcreme

Aioli ist eine bekannte kalte Creme, die gerne als Vorspeise auf geröstetem Brot und mit Oliven, als Dip zu Rohkost aber auch als Beigabe zu Fisch und Fleisch gereicht wird.

Zubereitung

Die Eigelbe mit Essig, Senf, Knoblauch und Salz mit einem Schneidstab verquirlen. Nach und nach das Öl langsam unterschlagen. Crème fraîche mit einem Schneebesen unterheben. Mit Zitronensaft, Salz und Chili abschmecken.

 

Zutaten

  • 3 Eigelb
  • 1 TL Senf
  • 1 EL Essig
  • 400 ml Pflanzenöl
  • 3 Knoblauchzehen
  • 100g Crème fraîche
  • 1 EL Zitronensaft
  • etwas Chilipulver

Rouille mit Safran – schon wieder eine Knoblauchcreme

Diese Creme reicht man traditionell zur berühmten Bouillabaisse. Ebenso wie die Aioli kann man sie aber zu vielen Gelegenheiten als Beilage oder Dip verwenden.

Zubereitung

Eigelb, Senf, Essig, Knoblauch, Safran und Salz kräftig verquirlen. Öl mischen und ebenso wie bei der Aioli langsam unterschlagen.

Die Peperoni entkernen und in winzige Würfelchen (brunoise) schneiden.

Die Kartoffel schälen, gut zerdrücken und mit den Peperoniwürfeln untermengen. Mit Zitronensaft, Salz und Chili würzen.

 

Zutaten

  • 3 Eigelb
  • 1 TL Senf
  • 1 EL Essig
  • 200 ml Pflanzenöl
  • 200 ml Olivenöl
  • 1 kleine rote Peperoni
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 Pellkartoffel
  • etwas Zitronensaft
  • etwas Chilipulver
  • 2 Döschen Safran

Knofibechamel

Diese Soße findet in unserer Familienküche Verwendung zu beinahe allem. Gerne zu den immer gewünschten Spaghetti, Gemüse wie z.B. Blumenkohl, jeder Art von Schnitzeln oder Kartoffeln und und und... Wichtig ist einfach: rühren, rühren, rühren.

Zubereitung 

Butter mit dem Knoblauch in einem Topf schmelzen, Mehl zugeben und mindestens 15 Minuten simmern lassen. Weder Mehl noch Knoblauch sollen Farbe annehmen. Dann Temperatur etwas höher drehen und den Mehlkloß mit etwas Brühe ablöschen. Sofort rühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Sobald die Masse fest wird, das Ganze in kleinen Schritten nach und nach wiederholen. Nach der Brühe die Milch ebenso einrühren. Alles auf kleiner Flamme mindestens eine halbe Stunde simmern lassen, damit sich der Mehlgeschmack verabschiedet. Rühren nicht vergessen, denn die Soße brennt schnell an. Ist sie zu dickflüssig, einfach etwas Brühe oder Milch zugeben. Diese Soße lässt sich im übrigen hervorragend einfrieren. Beim langsamen Erwärmen aber bitte das Rühren nicht vergessen. Und auch als Basis für eine Knoblauchsuppe ist sie mehr als geeignet. Warm mit etwas Brühe verdünnt, fest aufgeschlagener Sahne und Croutons und Schnittlauch verfeinert oder kühl mit eiskaltem Wasser oder Buttermilch und grünen Trauben serviert – das macht was her.

Zutaten

  • 8 EL Butter
  • 8 EL Mehl
  • 5 gepresste oder zermahlene Knoblauchzehen
  • 300 ml Gemüsebrühe
  • 400 ml Milch
  • etwas geriebene Muskatnuss

Geröstete Knoblauchknolle

Mal abgesehen vom klassischen Butterbrot mit frischem Knoblauch und Schnittlauchröllchen gibt es diese Variante, die müssen Sie einfach ausprobieren!

 

Zubereitung 

Von den Knollen die obere Spitze abschneiden. Alles entweder in ein feuerfestes Gefäß mit Deckel setzen und mit Olivenöl beträufeln oder mit der Schnittseite nach unten in ein mit Olivenöl getränktes Backblech setzen, was ich im Übrigen bevorzuge. Bei 200°C ca. 30 Minuten rösten. Die wachsweichen Knoblauchzehen auf frischgebackenes Brot gestrichen und mit grobem Salz bestreut, schmecken ungemein köstlich.

Zutaten

  • Knoblauchknollen
  • Olivenöl
  • grobes Salz

Knoblauchhonigingwerfrühstücksschmaus

Ein über die Grenzen Bayerns hinaus bekannter Fernsehkoch – man mag ihn mögen oder nicht – schwört auf die Symbiose zwischen Knoblauch und Ingwer.

Nach meiner vergnüglichen Recherche setze ich dem gerne noch etwas drauf: Nehmen Sie noch Honig dazu! Rein medizinisch, versteht sich: Schaden kann es nicht, was ich Ihnen hier empfehle, nämlich den „Knoblauchhonigingwerfrühstücksschmaus“

Für hartnäckige Puritaner gilt folgende Mischung von einem Esslöffel morgens auf nüchternen Magen eingenommen als DER Jungbrunnen. Mir reicht ein Löffel im Müsli.

Zubereitung 

Knoblauch und Ingwer pressen und mit dem Honig verrühren. Mindestens eine Woche ruhen lassen. Dann nach Wunsch und Geschmack täglich einnehmen.

Zutaten

  • 1 Knolle Knoblauch
  • entsprechende Menge Ingwer
  • 500 mg Honig

Knoblauch gegen Keime

Schneiden Sie sich zum Frühstück eine große Scheibe Brot ab, geben gut Butter und mindestens drei frisch geschnippelte Zehen Knoblauch drauf. Das ist natürliches Antibiotikum und es wirkt. Glauben Sie mir!

Ta'aliya  - wichtigster Bestandteil der ägyptischen Küche

In der ägyptischen Küche ist Knoblauch nicht wegzudenken: Zerkleinerter und in Öl gerösteter Knoblauch, Ta’aliya genannt, ist die Grundlage für verschiedene traditionelle Gerichte.  Gemüse wird am liebsten in einer Ta'aliya mit gerösteten Zwiebeln und Tomatenmark gekocht. 

Molocheya - das typisch ägyptische Gemüse aus der Pharaonenzeit

Molocheya oder Mulucheya wird oft auf den Wortstamm "muluk" (Könige) zurückgeführt und deshalb als Speise der Pharaonen bezeichnet.  Unstrittig gehört es neben Ful und Koshari zur typisch ägyptischen Hausmannskost. Gleichzeitig ist die Beliebtheit höchst umstritten: an keinem ägyptischen Gericht scheiden sich die Geister mehr zwischen lecker-lecker und ekelig- wegen seiner schleimigen Konsistenz. Der Name der Pflanze heißt auf Deutsch " langkapselige Jute", sie wird in Ägypten ausschließlich zum Kochen verwendet.  

Zubereitung 

Die Hühnerbrühe aufkochen, vom Feuer nehmen und mit einem Schneebesen die Molocheya  hineinrühren, bis eine leicht schleimige Soße  entsteht. Die Molocheya sollte anschließend nur noch bei sehr niedriger Hitze warmgehalten werden; nicht mehr kochen, weil sie sonst dünnflüssig wird.

Die Knoblauchzehen mit dem Korianderkapseln in einem Mörser zerstoßen. In der schnellen Küche nimmt man auch gemahlenen Koriander und kleingehackten Knoblauch.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen, Knoblauch  und Koriander goldgelb anbraten. Mit einer großen Kelle von der Molocheya-Suppe ablöschen und dann alles in die Suppe einrühren.  

Das Gericht wird mit  Reis (auch zusammen mit gerösteten Sha’ariya, das sind sehr dünne Fadennudeln) gegessen oder mit Fladenbrot getunkt.

Zutaten

  • 250 gr. tiefgefrorene Molocheya oder entsprechend frische zerkleinerte Blätter
  •  ½ ltr. Hühnerbrühe (auch aus Suppenwürfeln) gut gesalzen
  •  ½ mittlere Knoblauchzwiebel
  •  1 EL getrockneter Koriander
  •  2-3 EL Butter

Fatha - ein Muss zum großen Bairamfest

Zubereitung 

Das Fladenbrot im Backofen rösten, zerkleinern und in eine Schüssel geben. Mit der kochenden Suppe begießen, zudecken und an einem warmen Ort 20-30 Minuten ziehen lassen.

Den Reis kochen und über das aufgeweichte Brot geben.

Den feingehackten Knoblauch in der Butter hell anrösten, Koriander und Tomatenmark hinzufügen und kurz mitbraten. Mit Essig und Wasser ablöschen, mit Salz und Chili scharf würzen und etwas einkochen lassen. Die angedickte Soße über den Reis verteilen.

Dazu ist man gerne die gekochten Fleischrippchen und die beliebten Mixed Pickles (michalel). 

Wer es etwas leichter mag, kann das Tomatenmark bei der Soße auch weglassen.

Zutaten

  • 2  Fladenbrote (Aisch baladi)
  • 1 Tasse Reis
  • Salz zum Würzen
  • ½ ltr. Fleischbrühe am besten aus gekochten Kalbsrippchen
  • ½ mittlere Knoblauchzwiebel
  • 1 EL getrockneter Koriander
  • 2-3 EL Butter
  • 2 EL Tomatenmark
  • 3 EL Essig
  • ½ Tasse Wasser
  • Salz und Chilipulver

Knoblauchfüllung für eingelegtes Gemüse

Mit frischem Knoblauch werden Tomaten und Auberginen eingelegt.

Zubereitung 

Knoblauch fein hacken und mit den Gewürzen vermischen oder im Mörser zerstoßen. Nach Geschmack frische oder getrocknete Pfefferminze hinzufügen. Mit Zitrone und Essig zu einer Paste vermischen.

Die Tomaten halbieren und mit der Masse bestreichen.

Man kann die Tomaten auch in kleinere Stücke zu einem Salat zerkleinern und die Masse mit etwas zusätzlichem Essig und einer weiteren Lamoun verdünnt mit den Tomaten vermischen.

Etwas ziehen lassen und als Salatbeilage mit Reis oder Nudeln essen. Die Tomaten schmecken am besten frisch.

Bei den Auberginen den Stiel abschälen.

In ¼ ltr. Salzwasser ca. 10-15 Minuten dünsten lassen, bis sie weich, aber nicht matschig sind.

Das Wasser in eine Schüssel abgießen, 2 EL Essig und 1 Lamoun dazugeben.

Die abgekühlten Auberginen vorsichtig der Länge nach öffnen und die Gewürzpaste hineinfüllen. In das Kochwasser einlegen und ca. einen halben Tag ziehen lassen. Die Auberginen halten sich im Kühlschrank lange Zeit, wenn die Flüssigkeit das Gemüse knapp bedeckt.

Zutaten

  • ½ mittlere Knoblauchzwiebel
  • 1/2 TL Salz, 1TL gemahlener Kamoun, Chillipulver oder ersatzweise grüne Chilischoten
  •  1 Lamoun
  •  1 EL Essig
  •  4 Tomaten oder 10 Cherrytomaten oder
  • 6 -8 kleine längliche Auberginen (bindingan a’aroussi),